Der regelmäßige Zusammenbruch der Fiatwährungssysteme
Wenn eins sicherer als die Rente ist, dann der regelmäßige Zusammenbruch jedes Fiatwährungsystems das bisher entstanden ist. Dabei erfolgt der Reset nach einer mathematischen Grundlage im Schnitt alle 80 Jahre. So kommt jeder Mensch in den fragwürdigen Genuss so ein historisches Ereignis zu erleben – allerdings meist nur einmal im Leben, um nicht daraus lernen zu können.
Durch die Verwendung von Fiatgeld, laufen Volkswirtschaften regelmäßig in eine Überschuldungsfalle, da die Erträge der mit Fiatgeld finanzierten Investitionen letztlich nicht ausreichen, die steigenden Schulden auszugleichen. Sobald sich die Rezession / Depression mit all ihren unerfreulichen Folgen, wie strauchelnde Staaten und Banken und steigender Arbeitslosigkeit, abzeichnet, versuchen Regierende und Regierte, der unvermeidlichen Rezession / Depression durch die Ausgabe von noch mehr Krediten und Fiatgeld zu immer tieferen Zinsen zu entkommen. Aktuell befindet sich das Euro-Fiatsystem sogar im negativ Zinsbereich, indem für die Hinterlegung von Geld bei Banken kein Ertrag erwirtschaftet wird sondern Verlust entsteht. Kurz : Geld bei der Bank zu deponieren kostet Geld. Einzig und allein die Tatsache, dass Banken durch eine Mindestreserve von derzeit 2%, finanziert aus den Einlagen der Kunden, immer mehr Kredite vergeben können, bewirkt dass die Volkswirtschaften von all dem noch nichts bemerken – Außer einem Zinsniveau von fast 0%.
Die Missstände werden also mit den Mitteln bekämpft, die sie verursacht haben. Das ist natürlich in höchstem Maße unvernünftig. Warum aber geschieht es dennoch, und zwar mit erschreckender Kontinuität? Um diese Frage zu beantworten, muss man sich vor Augen führen, dass das Fiat-Geldsystem, wenn es erst einmal in Gang gesetzt ist, eine immer größere Zahl von Menschen geradezu abhängig macht.
So wird sich im Zuge eines Fiat-Geldsystems der Staatsapparat ohne größeren Widerstand immer weiter zu Lasten der Privatwirtschaft ausbreiten. Eine wachsende Zahl von Menschen hängt früher oder später am Tropf der staatlichen Umverteilungs- und Transfermaschinerie. Dies betrifft in erster Linie Staatsangestellte, Bezieher staatlicher Renten- und Förderzahlungen, sowie Unternehmen und ihre Beschäftigten, die von öffentlichen Aufträgen profitieren. Natürlich gehören auch Sparer dazu, die ihre Lebenseinkünfte in Fiat-Geld oder Staats- und Bankenanleihen anlegen. Und nicht zuletzt ist natürlich die Banken- und Finanzbranche ein glühender Anhänger des Fiat-Geldes, denn es spielt ihnen künstlich hohe Gewinne und Gehälter zu.
Sie alle werden zu Befürwortern des finanzstarken Staates und eines zahlungsfähigen Finanzsystems. Wenn sie in einer großen Finanz- und Wirtschaftskrise vor die Wahl gestellt werden, Staaten und Banken Pleite gehen zu lassen oder aber die Geldmenge weiter zu erhöhen, werden sie sich für die zweite Option und gegen Ersteres entscheiden. Mit anderen Worten: Das Fiat-Geldsystem erzeugt eine politik-ökonomische Anreizstruktur, die die Weichen der Gesellschaftsentwicklung in letzter Konsequenz in Richtung hoher Inflation oder gar Hyperinflation stellt, wie es zuletzt 1928 geschehen ist und rund 70 Jahre später erneut. Im Gegensatz zu dem Reset von 1928 ist der von 2008 jedoch durch den zuvor eingeführten Euro abgemildert worden. Dafür bezahlt nun der gesamte Euroraum, allen voran Griechenland, Portugal und Irland, dessen Volkswirtschaften aus o.g. Gründen permanent neue Kredite bewilligt werden.
Um die Problematik zu entschärfen, macht es wenig Sinn auf Staaten und ihre Bürokraten zu setzen, sondern eher auf produktiven Kräfte des Wettbewerbs. Der freie Wettbewerb ist bekanntlich die beste Art und Weise, bessere und günstigere Problemlösungen hervorzubringen. Der freie Wettbewerb gibt jedem die Möglichkeit, das Gut nachzufragen, das seinen Bedürfnissen am besten entspricht. Und er gibt jedem Anbieter die Möglichkeit, Angebote bereitzustellen, um die Bedürfnisse der Nachfrage bestmöglich zu befriedigen.
Zudem müssen die Menschen aber erst einmal die eigentliche Problematik verstehen, die anhand einem simplen Beispiels schnell dargelegt werden kann :
Eine Bank gibt 1000 Fiateinheiten zu 2% Zinsen p.a. ( per Anno, pro Jahr ) an 100 Personen heraus. Innerhalb diesen einen Jahres steigt oder singt der anfängliche Besitz von 10 Einheiten durch Handel der Personen untereinander, je nachdem wie gut oder schlecht jede der 100 Personen gewirtschaftet hat. Eine Person hat z.B. nun 20 Einheiten eine Andere noch 5. Volkswirtschaftlich spielt es keine Rolle ob eine Person Gewinne oder Verluste eingefahren hat, da immer 1000 Einheiten in Umlauf sind. Um nach einem Jahr aus Sicht der Bank den gesamten Geldbestand zu glätten ( auszugleichen ) werden jetzt aber besagte 1000 Einheiten PLUS 20 Einheiten aus dem Zinsertrag benötigt. Und genau da liegt das Problem : Es gibt nur 1000 Einheiten und somit muss sich mindestens eine Person mit 20 Einheiten bei einer anderen Person verschulden. Und dann geht das ganze Spiel von vorne los – jetzt aber mit 1020 statt 1000 Einheiten.
Das Wettbewerbsprinzip gilt für Geld genauso wie für jedes andere Gut auch. Gutes Geld entsteht im freien Wettbewerb. Ein marktwirtschaftlicher Währungswettbewerb, wie er zum Beispiel von Friedrich August von Hayek (1899 – 1992) empfohlen wurde oder wie er durch die Kryptowährungen z.Z. entsteht, kann den Übeln, die die Fiatgeldsysteme verursachen, wirksam die Stirn bieten und Staaten, Unternehmen und Volkswirtschaften aus der Abhängigkeit von Banken und Spekulanten befreien.