Transaktionsstau in der Bitcoin Blockchain
Nicht nur die Kurskorrektur des sich in den letzten Monaten aufgeblähten Kryptomarktes ist für den extremem Kursverfall verantwortlich. Es bestehen weiterhin auch technologische Probleme, die mit der vermehrten Nutzung der Kryptowährungen eine Weiterentwickelung der Informationsverarbeitung auf und durch die Blockhain erforderlich machen.
Primär und immer prekärer ist der Stau der Transaktionsanweisungen, da die Anzahl der getätigten Transaktionsanweisungen die der Kapazität des Netzwerks seit Anfang des Jahres langsam aber sicher übersteigt. Als erstes betraf es das Bitcoinsystem dessen Mempool erstmals am 7 März diesen Jahres nicht vollständig geleert werden konnte. Die Folge war ein Anstieg der Transaktionsgebühr und eine Verzögerung der Transaktionsbestätigung. Aber gerade diese beiden Punkte sind die Hauptargumente für die Nutzung des Bitcoinsystems. Verschiedene Lösungen zur Steigerung der Transaktionsverarbeitung belaufen sich alle im Grunde auf eine Anhebung der pro Block gespeicherten Informationen. Entweder die Anhebung der Blockgröße auf über zwei oder mehr Megabyte pro Block ( die sog. Hardfork der Blockchain ) oder die Steigerung der pro Block gespeicherten Transaktionen durch Ausgliederung der Transaktionsverifizierung ( die sog. SegWit Lösung ). Der immer noch nicht abgeschlossene und seit Monaten andauerte Abstimmungsprozess spaltet die gesamte Nutzer- und Minergemeinschaft und erzeugt dadurch eine immer größer werdende Unsicherheit am gesamten Markt, die aktuell auf eine Spaltung des Bitcoinsystem hinausläuft wie sie bei Etherium bereits nach dem DAO Hack geschehen ist.
Die enorme Nachfrage nach Ether, der Währung des Ethereumsystems, erzeugte auch in diesem Netzwerk die gleichen Probleme des Transaktionsstaus wie im Bitcoinnetzwerk. Aufgrund einiger Verbesserungen gegenüber dem Bitrcoinsystem sind diese zwar nicht so gravierend aber verursachen dennoch eine Transaktionsstau. Die Status ICO brachte das Ethereumnetzwerk im Juni fast zum völligen Zusammenbruch. Dies lag allerdings weniger an den reinen Transaktionen wie beim Bitcoinnetzwerk, sondern eher an der Tatsache der Smart Contracts für dessen Umsetzung Ethereum gedacht ist. Der geplante Wechsel der Proof-of-Work Verifizierung hin zur Proof-of-Stake Verifizierung sollte das Problem der mangelnden Rechenleistung, die mit dem Anstieg der benötigen Netzwerkkapazitäten einhergehen würde, lösen. Jedoch rechneten die Ethereumentwickler nicht in so kurzer Zeit mit der enormen Nutzung ihres Netzwerkes, das aktuell wie das Bitcoinnetzwerk enorme Rechenleistung für die Berechnung der einzelnen Blöche der Blockchain benötigt.