Kryptowährungen

Die faszinierende Idee: Unabhängigkeit vom Bankensystem

Kryptowährungen sind eine Antwort auf das klassische Bankensystem, dessen krimineller Charakter sich immer mehr Menschen offenbart. Das Bankensystem ist intransparent und besitzt eine zu große Kontrolle Weniger über nahezu den gesamten Planeten und einen Großteil unseres Lebens. Aufgrund des aktuellen Bankensystems besitzen 62 Menschen über 50 % des gesamten Planeten.


Damit nicht länger ein zentrales Organ die Kontrolle besitzt, wurden Kryptowährungen wie Bitcoin erfunden. Sie sind im Gegensatz zu den Fiatwährungen dezentral aufgebaut und haben einige entschiedene Vorteile:

  • Die Kontrolle liegt nicht bei einem Finanzinstitut, sondern einer weltweiten Gemeinschaft – den Nutzern der digitalen Währung und der verteilten Datenbank – der Blockchain.
  • Es gibt kein Zinssystem durch dessen Funktion eine schleichende Konzentration des Kapitals bei einigen Wenigen entsteht
  • Die Anzahl der einzelnen Einheiten ist direkt bekannt ( Bitcoin 21 Millionen, 16,3 Millionen bisher geschürft )

Dass die fehlende Kontrolle auch Schattenseiten mit sich bringt, wurde in der Vergangenheit immer wieder deutlich. Bitcoin und andere Währungen werden für den Handel auf dem Schwarzmarkt eingesetzt. Zwar hat Bargeld dasselbe Problem, dieses lässt sich aber leichter verfolgen.


Warum heißt es eigentlich Kryptowährung?

Die gesamte Basis von Währungen wie Bitcoin ist eine Verschlüsselung (Kryptografie) auf allen Ebenen. Zur Verifizierten Speicherung der Transaktionen, erfolgt eine Prüfsummenberechnung um in einem Datenblock gespeicherte Transaktioen an die Blockchain anzuhängen.

Alle Transaktionen, Teilnehmer, und Wallets werden ebenfalls nach bislang sicheren Verfahren verschlüsselt. Lediglich die zu einem Bitcoin gehörenden Daten werden öffentlich in der Blockchain gespeichert, die jede Transaktion und das Entstehen genau protokolliert.

Es handelt sich bei den angewendeten Verfahren um sogenannte One-Way-Hashes. Das bedeutet, das sich verschlüsselte Daten nur mit dem richtigen Schlüssel wieder entziffern lassen. Es ist jedoch unmöglich, aus den öffentlichen Informationen auf den Ursprung zu schließen.


Die Geschichte digitaler Währung

Das Konzept hinter den digitalen Währungen stammt aus dem Jahr 1998. Wei Dai formulierte den Grundgedanken und machte sie über die Cyberpunk Mailingliste publik. Bis die Idee umgesetzt wurde, vergingen zehn Jahre.

Aufgegriffen hat sie Satoshi Nakamato – ob es sich hierbei um eine Person oder eine Gruppe handelt, ist bis heute nicht wirklich geklärt. Er veröffentlichte 2008 das Werk „Peer-to-Peer Electronic Cash System“ über ein Bezahlsystem, das von Person zu Person funktioniert, ohne dass eine Autorität wie eine Bank zwischengeschaltet wird. Das Ergebnis war das auf Kryptographie basierende Bitcoin-Protokoll. Am 3. Januar 2009 war es dann schließlich soweit: Die ersten Bitcoins erblickten das Licht der Welt und wurden auf elektronischem Wege „geschürft“.

Dass ausgerechnet in der Zeit der Finanzkrise eine neue, ausschließlich digitale Währung aus der Taufe gehoben wurde, kommt sicher nicht von ungefähr. Das Vertrauen in den Finanzsektor war tief erschüttert. Banken hatten und haben auch heute noch einen schweren Stand. Da ist eine Währung, bei der Banken ihre Finger nicht im Spiel haben, keine Gebühren berechnen, nicht spekulieren und sich nicht auf Kosten der Kunden bereichern, gewissermaßen ein Lichtblick.


Welches Konzept steht hinter einer Kryptowährung?

Kryptowährungen besitzen mit herkömmlichen Währungen viele Gemeinsamkeiten, aber einen grundlegenden Unterschied, der mit ihrer Entstehung zusammenhängt.

Bis zu der ersten erfolgreichen Währung Bitcoin galt, dass Zahlungsmittel von einer zentralen Instanz – in der Regel einer Staatsbank – in den Umlauf gebracht und beliebig vervielfältigt werden konnten.

Satoshi Nakamoto plante jedoch von Anfang eine Währung, bei der die Nutzer in ihrer Gesamtheit diese Aufgabe übernehmen sollten und die somit frei von einer gezielten Einflussnahme durch einzelne Akteure sein sollte.

Kryptowährungen wie Bitcoin werden deshalb nicht zentral verwaltet, sondern beruhen auf Netzwerken, in denen alle Informationen untereinander getauscht und jede Transaktion gespeichert und öffentlich verbreitet wird.


Die Funktionsweise von Kryptowährungen

Doch wie funktioniert eine solche Kryptowährung überhaupt? Wurden von heute auf morgen neue Banknoten gedruckt? Mitnichten. Kryptowährungen existieren rein digital als Datei, wenngleich zeitweise Bitcoin-Münzen angeboten wurden. Statt Euro und Cent ins Portemonnaie zu stecken, kommen Bitcoin und Co. in eine digitale Geldbörse, Wallet genannt. Folgendes Schaubild stellt den Handel mit Kryptowährungen dar :

Ein entsprechendes Online-Konto kann jeder binnen Minuten einrichten, ohne einen Namen oder eine Adresse nennen zu müssen.

Basis sind ein öffentlicher und ein privater Schlüssel. Damit wird man automatisch Teil des Netzwerks. Der öffentliche Schlüssel wird benötigt, um Transaktionen zuweisen und prüfen zu können.

Das System gleicht ab, ob die Bitcoins auch tatsächlich dem gehören, der sie an einen anderen Nutzen schickt. Die Buchung wird in einem öffentlichen und damit für jedermann einsehbaren Buchungssystem hinterlegt.

Mit dem privaten Datenschüssel wird der Vorgang signiert. Damit soll verhindert werden, dass auf dem Weg von A nach B Änderungen vorgenommen werden.

Die Bestätigung einer Transaktion über das Netzwerk dauert bei Bitcoin aktuell knapp zehn Minuten.


Wie können Sie eine Kryptowährung kaufen?

Wie alle Währungen unterliegen Kryptowährungen dem freien Markt. Es gibt zahlreiche Plattformen, auf denen unterschiedliche Zahlungsmittel wie Bitcoins, Ethereum uvm. gehandelt werden.

Wie in der bekannten Finanzwelt gibt es zur Aufbewahrung des Kapitals 2 Möglichkeiten :

  1. in einer eigenen Brieftasche, genannt Wallet, auf dem eigenen Computer.
  2. Von Dritten verwaltete Konten ähnlich einem Konto oder Depot bei Banken

Die Wallet bzw. Depots beinhalten jedoch anders als ein Portemonnaie oder Konto nicht wirklich Geld oder Devisen, sondern lediglich einen geheimen Schlüssel mit dem Transaktionen abgewickelt werden. Das eigentliche Guthaben jeden Kontostandes ist in der Blockchain – eine auf hunderten Knoten verteilte, öffentlich zugängliche Datenbank – gespeichert. Der Zugriff auf das Konto ist nur mit dem o.g. Schlüssel möglich. Die Sicherung des o.g. Schlüssels kann auch offline erfolgen, indem der Schlüssel ausgedruckt und sicher verwahrt wird.

Eine andere Methode zum Erwerb von virtuellen Währungen wie Bitcoins ist, diese selbst zu erschaffen.


Mining: Lassen Sie den Rechner arbeiten!

Da eine Kryptowährung nicht einfach vervielfältigt werden kann, andererseits aber eine gewisse Dynamik bestehen muss, hat der Erfinder des Bitcoins Satoshi Nakamoto ein Verfahren für die Neuschaffung entwickelt. Dieses wird bislang von allen Kryptowährungen kopiert und nennt sich Mining.

Um eine neue Einheit wie einen Bitcoin zu erschaffen, muss eine sehr komplizierte Rechenaufgabe gelöst werden. Es handelt sich um einen festgelegten, mehrfach verschlüsselten Wert, der gewissermaßen durch eine entsprechendes Variable erreicht werden muss.

Neue Transaktionen werden durch Miner in der Blockchain gespeichert. Der Miner nimmt Transaktionen aus dem Netzwerk auf, prüft diese auf ihre Korrektheit und schreibt sie zurück in die Blockchain. Profis verdienen ihr Geld mit dem Mining. Sie kaufen spezielle Hardware, die Transaktionen prüft.

Um eine Inflation zu verhindern, wird die Schwierigkeit in regelmäßigen Abständen erhöht, wenn eine bestimmte Anzahl von Währungseinheiten erreicht ist.


Mengenbegrenzung und Kursschwankungen

Die Geldmenge, die in Umlauf gebracht wird, ist bei Kryptowährungen zumeist klar umrissen. Bei Bitcoins liegt die Obergrenze bei 21 Millionen. Bis Mai 2017 wurden16,3 Millionen Bitcoins ausgegeben.  Diese Zahl halbiert sich alle vier Jahre. Die Begrenzung ist erforderlich, weil ansonsten eine inflationäre Streuung drohen würde.

Der Wert einer einzelnen Einheit, wobei Bitcoins mit acht Nachkommastellen arbeiten, ergibt sich einzig und allein aus dem Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Da die Nachfrage in den vergangenen Jahren stetig gestiegen ist, haben Bitcoins stark an Wert gewonnen. Die Gefahr dabei: Da es sich um einen überschaubaren Markt handelt, schlägt das Pendel selbst bei einem noch so leichten Windhauch extrem stark aus. Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt liegen nah beieinander.


Sind Kryptowährungen wie Bitcoin sichere Geldanlagen?

Nein. Aus folgenden Gründen:

  • Kryptowährungen schwanken wie jede Währung in ihrem Wechselkurs.
  • Es gibt keinerlei rechtliche Ansprüche oder Absicherungen etwa für den Fall, dass eine gravierende Sicherheitslücke zu einem Zusammenbruch des Marktes führt.
  • Der rechtliche Status ist weitgehend ungeklärt. Obwohl der Fall sehr unwahrscheinlich ist und sich beispielsweise Bitcoin in sieben Jahren als technisch relativ sicher erwiesen hat, ist theoretisch ein Totalverlust jederzeit möglich.

Vor- und Nachteile der Kryptowährungen

Jede Währung – digital oder nicht – hat bestimmte Vorteile und Nachteile:

  • Geringe Transaktionsgebühren
  • Geldtransfers sind innerhalb kurzer Zeit weltweit möglich ( Rückbuchungen und Stornierungen jedoch schwierig )
  • Wenn das Internet zusammenbricht, wäre die Währung nutzlos ( Fiatwährungen wie der Euro, Dollar und co aber auch )
  • Eingeschränkte Verbreitung oder Akzeptanz ( Lokal trifft dies allerdings für die Fiatwährungen auch zu, in Deutschland mit Yen zu bezahlen wird schwierig )

Jeder Mensch kann Kryptowährungen kostenlos nutzen. Er muss die gewünschte Währung lediglich auf Börsen erwerben.